Mittwoch, 26. Februar 2014

Gesellschaftskritik: "Himmel und Hölle" von Malorie Blackman

Himmel und Hölle
Worum gehts?

Ein überwältigendes Buch von großer sozialer Bedeutung

Eine fiktive Gesellschaft. Alpha oder Zero. Schwarz oder weiß. Dazwischen gibt es nichts. Sephy ist eine Alpha, Schwarze und die Tochter eines mächtigen Politikers. Callum hingegen gehört der unterdrückten weißen Minderheit der Zeros an. Er ist arm und ein Bürger zweiter Klasse. Sephy und Callum sind Freunde, seit sie denken können. Und aus ihrer Freundschaft ist Liebe geworden. Sie kämpfen einen verzweifelten Kampf um ihre Liebe und gegen die Gesetze in ihrem Land. Bis sie durch tragische Umstände getrennt werden. Denn verbotene Liebe hat kein Recht auf ein Happy End.
aus: amazon.de (Himmel und Hölle)





[Taschenbuch]
Seitenanzahl: 512
Preis: 9,95 €
Verlag: Fischer KJB
Genre: Gesellschaft, Romanze, Jugend
Erscheinungstermin: 01.10.2010
Originaltitel: Noughts and Crosses
 Fortsetzungen:
Band 2 - Asche und Glut
Band 3 - Schachmatt


Meine Meinung:
 Endlich habe ich es geschafft. Irgendwas hat mich die ganze Zeit davon abgehalten, Himmel und Hölle zur Hand zu nehmen; vielleicht war ich mir unsicher, ob dieses ausgelutschte Thema Sklaverei, verbunden mit einer Romeo-und-Julia-anmutenden Liebesgeschichte, wirklich funktionieren kann.

Doch ich wurde nicht enttäuscht. Malorie Blackman schafft es wunderbar den Leser in den Bann ihres Jugendbuches zu ziehen. Gerade dadurch, dass sie die typischen Rollen (weiß = reich; schwarz = arme Bevölkerungsschicht) vertauscht, entwickelt ihr Buch eine schöne Dynamik, die durch die häufigen Sichtwechsel von Sephy und Callum gut unterstützt wird.

Man kann sowohl Callum als auch Sephy verstehen (zumindest die meiste Zeit); die über 500 Seiten verfliegen wie im Flug und bieten genug Platz, dass sich alle Charaktere entwickeln können.

Trotzdem: das gewisse Etwas, der letzte Funken, der dafür sorgt, dass man Bücher nochmal liest, der hat mir leider gefehlt. Das kann daran liegen, dass es Fortsetzungen von Himmel und Hölle gibt, oder dass einer meiner Lieblinge (wie man umgangssprachlich so gerne sagt) die Kurve kratzt.

Das Ende war nicht weiter verstörend; die Autorin hat uns als Leser perfekt darauf vorbereitet, sodass man Himmel und Hölle ebenso als Einzelband lesen könnte.

Eine kleine Notiz am Rande:
am Ende des Buches erwähnt die Autorin, dass sie bewusst nur an einer Stelle im Buch die Hautfarbe der beiden Protagonisten erwähnt. Ich hätte es auch besser gefunden, dies erst im Laufe der Handlung zu erfahren, doch der Verlag hat es laut und deutlich auf den Buchrücken geschrieben! Schade.

Fazit:
 Fließender Schreibstil, eine originelle Idee und sich entwickelnde Charaktere; was will man mehr von einem Jugendbuch? Nun, das letztendliche Quäntchen zur Perfektion hat mir noch gefehlt, sonst gibt es an dieser Gesellschaftskritik sicher nichts auszusetzen.

4,5 von 5 Quallies


Sarah

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