Samstag, 8. Februar 2014

Fantasybücher: "Die Furcht des Weisen" Teil 1 & 2 von Patrick Rothfuss

Oder:
wie genial ein erster Teil einer Trilogie sein kann & wie sinnlos der Nachfolger ...

Die Furcht des Weisen, Teil 1: Die Königsmörder-Chronik. Zweiter Tag
Inhalt:
Drei Dinge gibt es, die jeder Weise fürchtet: den Sturm auf hoher See, eine mondlose Nacht und den Zorn eines sanftmütigen Mannes. Verfolgen Sie die Abenteuer von Kvothe, wie er zum größten Magier seiner Zeit wurde.Eine Intrige zwingt Kvothe die arkanische Universität zu verlassen. Seine Suche nach den sagenumwobenen Chandrian, die seine Eltern getötet haben, führt ihn an den Hof von Maer Alveron, und weiter zu den sturmumwogten Hügeln von Ademre. Schließlich gelangt er in das zwielichtige Reich der Fae, wo er der sagenumwobenen Felurian begegnet, der bisher noch kein Mann widerstehen konnte ... Eine Geschichte voller Poesie und Musik, voller Leidenschaft, aber auch voller Intrigen, dunkler Geheimnisse und Magie.

Die Furcht des Weisen, Teil 2: Die Königsmörder-Chronik. Zweiter Tag

[gebundene Ausgabe]
Seitenanzahl: 860, 522

Preis: 24,95 €; 22,95€
Verlag: Klett-Cotta
Genre: Fantasy, Abenteuer
Erscheinungstermin: 24.10.2011, 24.01.2012

Originaltitel: The Wise Man's Fear
 Fortsetzungen:
Band 1 - Der Name des Windes
Band 3 - ?



Meine Meinung:

Heute mal ein wenig anders:

Negativ:
Viele Rechtschreibfehler: Mal ehrlich, ich weiß ja, dass fast 1500 Seiten von Englisch auf Deutsch zu übersetzen eine Menge Arbeit sein muss, aber hat sich das ganze Skript vor dem Drucken keiner vom Verlag mehr angesehen? Gefühlt fast auf jeder zweiten Seite findet man irgendwo einen Fehler, der den Lesefluss ungemein stört ...

Unnötige Figuren: Warum müssen diese Fantasywelten eigentlich immer so ausarten was die Anzahl an Charakteren betrifft? Die ersten Seiten des 1. Buches wiesen noch ein relativ stabiles Charakterensemble auf, aber der Rest? Ich verstehe, dass noch jeder der Mitreisenden von Kvothe seine eigene Geschichte haben muss, aber die muss dies auch bei den Adem sein? Wahrscheinlich sehen wir die meisten sowieso nicht wieder ...

Unnötige Grausamkeit: Hierzu müsst ihr wissen, dass ich generell Kampf-/Schlachtszenen in Büchern nicht abgeneigt bin! Absolut nicht, denn solange sie super geschrieben sind, genieße ich sie sogar. Aber hier ... Gerade Kvothes recht aufbrausender, aber ansonsten moralischer Charakter haben ihn so sympathisch gemacht, jedoch entwickelt er sich im 2.02 zu einen kleinen schwertschwingenden Mörder. Sicher, es gab einen Grund, weshalb, aber den Kvothe, den wir in Band 1 Der Name des Windes kennengelernt haben, diese scheint gegen Ende verschwunden zu sein.

Denna, Denna, Denna, ...: Könnte ihm bitte einer seiner Freunde mal sagen, dass diese Frau nur Unglück bringt? Sie passen einfach nicht zusammen!

Generelle Bedeutung des "2.Bandes": Jaah, das kann man ganz kurz halten, denn im Bezug auf Kvothes Geschichte ist nicht allzu viel passiert. Am Anfang (die ersten 500 Seiten von 2.01) dachte ich noch Okay, das ist alles zwar ganz nett, aber langsam sollte der liebe Herr Patrick Rothfuss aus dem Knick kommen ... Dabei stellte sich für mich im Nachhinein heraus, dass diese ersten Seiten noch die unterhaltsamsten für mich waren. Insgesamt reicht es für diese Reihe auch Band 1 zu lesen, die Geschehnisse aus Band 2 in Wikipedia nachzulesen und gleich mit dem 3. Band weiterzumachen.

Wo, bitteschön, ist die Magie von Teil 1 hin? Meine Vermutung: Rothfuss hatte einfach zu lange Zeit, um Die Furcht des Weisen zu schreiben! Und so hat er sich in seine Welt verloren, wollte alles perfekt machen. Leider hat er dabei eines vergessen: den Leser und den Lesefluss.

Positiv:

Wissensaspekte; Universität: Die Universität und die Unterrichtsstunden sind beinahe noch besser gelungen als in Der Name des Windes. Besonders Meister Elodin hat es mir angetan. Man muss diesen Charakter einfach gern haben!
Hinzu kommen die ganzen chemisch, biologischen Aspekte, die zwar - ab und an - andere Namen haben, aber doch wundervoll erklärt und in die Welt von Kvothe eingebunden sind. Super!

Sprache: Auf Englisch war das Buch leider etwas zu anstrengend für mich, weshalb ich auf die Bibliotheksausgabe auf Deutsch gewartet habe. Man merkt, dass der Autor sich seine eigene Welt erschafft hat und diese mit Worten zu umschreiben weiß, wie es nur wenige Schriftsteller im Bereich Fantasy können.


Fazit:
Nicht annähernd so gut wie Band 1 kommt Die Furcht des Weisen daher. Für Hardcore-Fans sicher ein Must-Read, doch meine Begeisterung nach Band 1 hat sich eher von einer Flamme in einen glühenden Kohlehaufen verwandelt. Vielleicht weiß Rothfuss mit Band 3 wieder zu bezaubern. Bis dahin heißt es jedoch: mehrere Jahre warten.
Ein Tipp für nächstes Mal: mehr Szenen an der Universität, weniger Figuren, dafür mehr Charakterentwicklung und vielleicht nicht vergessen, dass diesen Schinken auch noch Normalsterbliche lesen wollen.
 Insgesamt gibt es von mir - nach dieser bitteren Enttäuschung - nur:

1,5 von 5 Quallies:



Eure Sarah

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen